Die Umstellung auf digitalisierte Lehrformate in Corona-Zeiten ging erstaunlich problemlos vonstatten. Vielerorts wurde Ausserordentliches geleistet, um den Hochschulbetrieb aufrecht zu erhalten. Dabei handelte es sich um das Agieren in einer Notsituation und nicht um die Umsetzung eines entwickelten Konzeptes. Wie soll es nun nach Corona weitergehen? Wie soll eine Hochschule nach Corona aussehen? Was soll aus der Corona-Zeit in die Nach-Corona-Zeit mitgenommen werden?
Für den Verband der Fachhochschuldozierenden ist klar: Entscheidungen über das weitere Vorgehen können nur unter Beachtung der Mitwirkungsrechte der Dozierenden getroffen werden. Corona kann sich nur dann als Gewinn herausstellen, wenn es gelingt, vorurteilsfrei zu identifizieren, welche Werte für die Nach-Corona-Zeit erhaltenswert sind. Um das herauszufinden, müssen die Betroffenen (Lehrende, Studierende) stark einbezogen werden in Konzeption, Entwicklung und Umsetzung der «Fachhochschule nach Corona». Dabei sind zum Beispiel folgende Erfahrungen eines Dozierenden ernst zu nehmen: “Durch das Fehlen von Präsenzunterricht und dem Austausch zwischen den Studierenden und den Dozierenden untereinander fehlt eine wesentliche Qualitätssicherung. Durch den reinen Online-Unterricht zeigen sich Mängel, so dass anschliessend gewisse Studierende Probleme mit dem Umsetzen des Gelernten in einer Abschlussarbeit haben.”
Der fh-ch fordert, dass
- die während der Corona-Epidemie vorangetriebene Digitalisierung der Lehre nicht zum «Courant normal» wird;
- die teils notfallmässig eingeführte Digitalisierung nicht zum Sparpaket für den Unterricht verkommt, sondern im Diskurs mit den Dozierenden dort vorangetrieben wird, wo sie tatsächlich Mehrwert bringt;
- die «Fachhochschule nach Corona» eine Hochschule ist, die von allen Betroffenen gemeinsam entwickelt wurde
Diese Resolution wurde am 08.06.21 an der DV des Verbands der Fachhochschuldozierenden Schweiz fh-ch einstimmig von den Delegierten verabschiedet.